Gendern als Unternehmen?

Unsere Gender Tipps: So schreibst du deine Texte diskriminierungsfrei

Warum es so wichtig ist auf eine diskriminierungsfreie Unternehmenskommunikation zu achten und wie du sie in deiner Bildsprache umsetzt, haben wir in unserem Blogartikel „Warum diskriminierungsfreie Unternehmenskommunikation so wichtig ist“ erklärt. Doch neben der Bildsprache ist für diskriminierungsfreie Unternehmenskommunikation auch die Wortwahl entscheidend.

 

Was darf ich denn überhaupt noch sagen?

Es gibt Begriffe, die bestimmte Menschengruppen diskriminieren und deshalb in absolut keiner Form in der Unternehmenskommunikation vorkommen dürfen. Das steht außer Frage. Dennoch hört man oft Sätze wie „Man weiß gar nicht mehr, was man noch sagen darf“ oder „Worauf soll ich denn noch alles achten?“. Klar kommt es einem im ersten Moment schwierig vor an alle Menschengruppen auf dieser Welt zu denken, bevor man etwas sagt und zu überlegen, ob man eine dieser Menschengruppen verletzen könnte. Aber Hand auf’s Herz – Ist das wirklich so schwierig? Wenn man auf die Frage „Verletze ich potenziell irgendjemanden mit dieser Aussage?“ „Ja“ antwortet, sollte man sich die Aussage lieber verkneifen, auch wenn „es doch nicht so gemeint“ sein soll.

 

Gendern? Wirklich?

Was auch kontrovers diskutiert wird ist das Thema Gendern. „Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ – Das sogenannte generische Maskulinum: die vermeintlich einfachste Variante für die Benennung gemischter Gruppen. Sprachlich werden aus „99 Chirurginnen“, sobald ein einziger Mann dazu stößt, „100 Chirurgen“. Frauen sollen sich mitgemeint fühlen. Ursprünglich waren Frauen in der männlichen Form aber gar nicht mitgemeint, denn die stammt aus einer Zeit, in der Frauen viele Berufe nicht ergreifen durften. In Studien zum generischen Maskulinum wurden Befragte nach dem persönlichen Lieblingsschauspieler, -sportler oder -politiker gefragt und nannten daraufhin ausschließlich männliche Schauspieler, Sportler oder Politiker. Erst als nach männlichen und weiblichen Personen gefragt oder neutrale Formulierungen verwendet wurden, nannten die Befragten auch Frauen. Sprache formt also unsere Wirklichkeit und das generische Maskulinum wirkt sich darauf aus, wer sich angesprochen fühlt, wer welchen Beruf ergreift, wer als kompetent wahrgenommen wird und sich selbst so empfindet.

 

Wie gendert man richtig?

Geschlechtergerechte Sprache ist eine moderne und faire Sprache, die die gesellschaftlichen Werte und Normen widerspiegelt und alle Menschen einbezieht. Sie wirkt Ausgrenzung und Stereotypisierung entgegen, zeigt Wertschätzung und fördert die Sichtbarkeit und Gleichstellung gesellschaftlicher Vielfalt. Und wie geht das? Alle Unternehmenstexte sollten vor Veröffentlichung kritisch geprüft werden. Das generische Maskulinum kann auf drei Weisen umschifft werden:

  • Doppelformen: Die weibliche Variante wird ergänzt (Ärztinnen und Ärzte, Arzt/Ärztin, Mitarbeiter/-innen oder MitarbeiterInnen). Hierbei werden allerdings nur weibliche und männliche Personen angesprochen.
  • Neutrale Begriffe bzw. Umschreibungen: z.B. Fachleute anstatt Fachmänner. Diese geschlechtsneutrale Form bezieht alle Menschen mit ein, sowohl männlich, weiblich als auch nichtbinär, auch trans- oder intergeschlechtlich. Inspiration gibt es in Genderwörterbüchern: https://geschicktgendern.de/ und https://www.genderator.app/wb/
  • Satz- und Sonderzeichen: z.B. Handwerker_innen, Zuhörer*innen oder Auftraggeber:innen. Auch bei dieser Variante sind alle Geschlechtsidentitäten repräsentiert.

Jede dieser Lösungen hat ihre Vor- und Nachteile. Wir beraten dich gerne bei der Entscheidung und setzen deine bevorzugte Variante bei der Textgestaltung um.

 

Wird die deutsche Sprache verhunzt?

Sprache ist menschengemacht, verändert sich fortlaufend und passt sich an neue Entwicklungen an. „Googeln“ ist erst seit 2004 ein deutsches Verb. Die meisten Menschen sind mit einer rein auf Männer bezogenen Schreibweise aufgewachsen und Sprache hat viel mit Gewöhnung zu tun. Deshalb ist uns bewusst, dass es nicht für alle so leicht nachvollziehbar und umsetzbar ist. Und eins muss dir bewusst sein: Komplett diskriminierungsfrei und divers zu kommunizieren, klappt nicht von heute auf morgen. Das erfordert viel Geduld und Mut. Doch die Mühe zahlt sich aus! Außerdem bist du nicht alleine – wir von Vikam Media sind für dich da und stehen dir mit Rat und Tat zur Seite! Wir helfen dir, deine Texte und Bildsprache diskriminierungsfrei, inklusiv und divers zu gestalten.

 

Julia Kober, Gender & Diversity Expertin

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